Mahnwache in Ahaus

In den kommenden Jahren sollen neue Atommüll-Transporte ins Brennelemente-Zwischenlager Ahaus rollen - queer durch NRW. Dagegen regt sich heftiger Widerstand. Als erste Reaktion der Atomkraftgegner gibt es heute ab 18 Uhr eine Mahnwache am Zwischenlager in Ahaus.

© Pixabay

Atomtransporte

Bei weitem nicht. Die Anti-Atomkraft-Organisationen aus dem Münsterland planen für kommendes Wochenende einen außerordentlichen Sonntagsspaziergang zum Zwischenlager, der deutlich größer ausfallen dürfte als sonst. Am 4. Oktober soll es dann eine große Demo in der Ahauser Innenstadt geben. Die Initiativen halten die Entscheidung, den Transport von 152 Castoren vom Forschungszentrum Jülich und 21 vom Forschungsreaktor Garching bei München nach Ahaus zu genehmigen, für absolut unverantwortlich. Sie sprechen von einer Castor-Lawine über die Autobahnen, wie sie die Bundesrepublik noch nicht erlebt hat. Die Atomkraftgegner fordern sofortige Gespräche zwischen dem Bund und den Ländern NRW und Bayern, um das zu verhindern. Schließlich müsse erst die Endlager-Frage geklärt werden. Die Stadt Ahaus sieht zwar die Verpflichtung, Atommüll im Brennelemente-Zwischenlager einzulagern. Aber glücklich sind die Verantwortlichen in der Stadt auch nicht.Die Stadt will rechtliche Schritte prüfen, um weitere Transporte mit hochradioaktivem Abfall nach Ahaus zu verhindern. Auf der einen Seite sehe sich Ahaus in der Verantwortung für die Zwischenlagerung als Folge der Nutzung von Kernenergie, sagt Bürgermeisterin Karola Voß. Die Verwantwortung müsse in Deutschland aber vor dem Hintergrund der zeitlich unklaren Perspektive einer Endlagerung als Gesamtverantwortung verstanden und getragen werden. Sie könne nicht einzelnen Standorten aufgebürdet werden, ergänzt Voß. Wann die Transporte rollen sollen oder können, ist noch unklar. Vorher müssen noch die zuständigen Atomaufsichtsbehörden und Polizeibehörden grünes Licht geben.

Weitere Meldungen