Krisenprävention und -bewältigung an Schulen
Veröffentlicht: Montag, 26.02.2024 06:08
Trauerfall in der Familie, Mobbing, Rangeleien, bis hin zu einer Bombendrohung wie jüngst in Bocholt. An den Schulen hier im Westmünsterland gibt es jeden Tag kleine und größere Krisen. Wie gut sind die Schulen darauf vorbereitet?

Klassen- und Vertrauenslehrer spielen wichtige Rolle
Krisenprävention und Krisenbewältigung sind Themen, mit denen sich die Schulen bei uns im Westmünsterland tagtäglich auseinandersetzen. Zum Beispiel wegen Mobbing, Sachbeschädigungen, Rangeleien oder einem Trauerfall in der Familie eines Schülers. Für größere Krisen gibt es eigene Krisenteams und den Notfallordner NRW mit Handlungsempfehlungen. Unterstützung kann auch von der Regionalen Schulberatungsstelle in Borken angefordert werden und bei der Bezirksregierung Münster ist das Dezernat Krise rund um die Uhr erreichbar. Außerdem gibt es hier im Kreis Borken seit 2010 einen Lenkungskreis, der die Schulen mit Fortbildungen und abgestimmter Hilfe bei akuten Krisen unterstützt. Der setzt sich aus Schulaufsicht, Schulpsychologie und Polizei zusammen und unterstützt die Schulen auch mit abgestimmter Hilfe in akuten Krisen. Außerdem hat jede Schule den Notfallordner vom Land. Da stehen Handlungsempfehlungen drin, was zu tun ist, z.B. bei einer Amokdrohung, einer Geiselnahme oder einem großen Busunfall.
Die Realität ist jedoch oft komplex und jeder Fall ist anders, auch wenn die Abläufe ähnlich sind, sagt Jens Heinemann, der Schulleiter der Gesamtschule Bocholt. Deshalb ist es wichtig, dass Zuständigkeiten genau geregelt sind, auch wer wie genau informiert wird. Bei Konferenzen wird regelmäßig über das Thema gesprochen und es gibt verschiedene Gruppen und Krisenteams. Bei der Betreuung der Schüler sind vor allem die Klassen- und Vertrauenslehrer wichtig, wie zum Beispiel bei der Bombendrohung an der Bocholter Gesamtschule Ende Januar, denn sie haben das Vertrauen der Kinder und Jugendlichen. Externe Schulpsychologen sind dagegen Fremde, sie unterstützen die Erwachsenen an den Schulen.