Kreis Borken: Erneuter Lockdown für die Gastronomie?
Veröffentlicht: Mittwoch, 28.10.2020 06:18
NRW Ministerpräsident Armin Laschet will heute (28.10.) auf bundeseinheitliche Entscheidungen im Kampf gegen Corona drängen. Für ihn sind dabei strenge Kontaktbeschränkungen besonders wichtig. Die Gastronomen bei uns hoffen, dass sie nicht die möglichen weiteren Kontaktbeschränkungen ausbaden und wieder schließen müssen.

Landrat Zwicker gegen Gastro-Lockdown
Rückendeckung bekommen unsere Gastronomen von Landrat Kai Zwicker. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet hat sich alarmiert über die Corona-Infektionslage geäußert:
"Die Lage ist sehr, sehr ernst. Die bisher geltenden Maßnahmen reichen nicht aus, den Trend zu stoppen."
Nötig sei unter anderem ein strengeres Kontaktverbot. Ein Lockdown mit weitreichenden Einschränkungen des gesamten öffentlichen Lebens müsse aber vermieden werden. Bildung und Wirtschaft sollten nicht eingeschränkt werden. Laschet fordert bundeseinheitliche Beschlüsse, um einen weiten Lockdown verhindern zu können. Eins ist ihm dabei besonders wichtig:
"Das Entscheidende sind nicht die Beschlüsse, sondern das Verhalten der Menschen, die jetzt ihre Kontakte wieder beschränken müssen."
Die Gastronomen bei uns im Westmünsterland hoffen, dass das nicht auch bedeutet, dass sie schließen müssen, sagt auch Klaus Niewöhner vom Restaurant „Burghof Niewöhner-Schnell“ in Ahaus-Ottenstein:
"Wir haben schon beim ersten Lockdown viel investiert, wir haben ein Hygienekonzept entwickelt mit Spuckschutz und Desinfektionsspender angeschafft, und die großen Veranstaltungen alle abgesagt. Laut RKI gibt es ja gerade mal 0,5% Neuinfektionen in der Gastronomie, also haben wir das eigentlich wohl gut im Griff hier."
Der Gastronom kritisiert auch die aktuellen Regeln zum Teil:
"Nach dieser Sperrstunden-Verordnung gehen die Gäste meist alle privat noch weiter feiern, das ist ja auch nicht Sinn und Zweck der Sache. Wenn, dann sollte man grundsätzlich alles für 14 Tage runterfahren."
Auch Landrat Kai Zwicker wird die Gespräche genau verfolgen. Für ihn wäre ein möglicher Gastro-Lockdown das falsche Signal:
"Denn dort werden die Hygienevorschriften deutlich mehr eingehalten, als wenn man am Ende Menschen ins Private treibt. Es ist besser, wenn sich Menschen im Restaurant unter Hygienebedingungen kontrolliert - auch durch die Ordnungsämter - aufhalten, als unkontrolliert mit vielen im privaten Bereich.
Sollte der Gastro-Lockdown kommen, würde das wohl für viele Restaurants, Cafés und Kneipen das Aus bedeuten, sagt der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA). Die Politik müsse dann für den Schaden aufkommen.