Genehmigung für Castortransporte von Jülich nach Ahaus steht kurz bevor

Die geplanten Castortransporte vom ehemaligen Forschungsreaktor Jülich ins Zwischenlager nach Ahaus sorgen seit Jahren für Kritik und Widerstand. Nun steht eine Entscheidung über die Genehmigung offenbar kurz bevor. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) äußert scharfe Kritik an den Plänen.

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Gewerkschaft der Polizei warnt vor unverhältnismäßigem Aufwand

Nach Informationen der Gewerkschaft der Polizei könnte eine Entscheidung über die Genehmigung der Castortransporte von Jülich nach Ahaus bald fallen. Der Vorsitzende der GdP, Michael Mertens, kritisiert den mit den Transporten verbundenen Aufwand als komplett unverhältnismäßig, insbesondere angesichts der allgemein angespannten Sicherheitslage. "Das mutet an wie eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für die Polizei", so Mertens. Mehr als 50 Fahrten mit schweren LKW, vermutlich nachts, über eine etwa 170 Kilometer lange Strecke müssten von der Polizei geschützt werden. Hinzu kämen Probleme durch marode Brücken und Straßen. Die Genehmigung für das Ahauser Zwischenlager läuft zudem nur noch bis 2036.

Atomkraftgegner fühlen sich bestätigt

Auch Atomkraftgegner sehen sich in ihrer Kritik an den geplanten Transporten bestätigt. Sie fordern, dass das Land Nordrhein-Westfalen die Transporte stoppt und stattdessen ein neues Zwischenlager in Jülich errichtet. Das Sicherheitsrisiko sei zu hoch, und bereits bei den Probetransporten seien jeweils mehr als drei Polizei-Hundertschaften im Einsatz gewesen. Die GdP erwartet, dass nach der Bundestagswahl Bewegung in das Thema kommt und hofft auf eine Neubewertung der Situation

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