Startschuss für Bau der Stromtrasse A-Nord in Rhede
Veröffentlicht: Freitag, 11.04.2025 15:41
Nach vier Jahren Planung und Vorbereitung kann die wichtige Stromtrasse A-Nord von der Nordsee bis zum Niederrhein jetzt gebaut werden. Am Mittag war in Rhede offizieller Spatenstich mit Ministerpräsident Hendrik Wüst.

Mit dem offiziellen Spatenstich starten auch die Bauarbeiten für die Stromtrasse A-Nord auf nordrhein-westfälischem Gebiet. Auf NRW-Gebiet liegt gut die Hälfte der insgesamt 305 Kilometer von der Nordsee bis zu den Industriestandorten an Rhein und Ruhr. Ab 2027 soll der Strom fließen. Aber natürlich geht es für Wüst auch darum, dass mit A-Nord eine wichtige Komponente für die Energiewende geschaffen wird. Wenn die Leitung läuft, spart NRW richtig viel Geld, das bisher unter anderem für den Zukauf von Strom ausgegeben werden muss. Die Schätzungen liegen bei einer Ersparnis von 700 Millionen Euro pro Jahr (2 Mio. €/Tag). Die Investition von rund drei Milliarden Euro hat sich nach rund viereinhalb Jahren amortisiert, sagt Christoph Müller (CEO Amprion).

Kreis Borken und Stadt Rhede profitieren
Rhedes Bürgermeister Jürgen Bernsmann sieht noch einen anderen Nutzen. Denn schließlich wird auch im Kreis Borken zunehmend Windenergie gewonnen, die bislang nicht in anderen Landesteilen genutzt werden kann: Mit der Stromtrasse kann die hier produzierte aber nicht benötigte Energie an andere Standorte gebracht werden. Kein Windrad muss dann mehr stillstehen, weil die Energie nicht gebraucht wird. Bernsmann hofft auch auf zusätzliche Steuereinnahmen für Rhede, weil viele Arbeiten an der Stromtrasse A-Nord an mittelständische Unternehmen aus der Region vergeben werden.

Erneuerbare Energie auf Dauer günstiger?
Die Umstellung der Energiesysteme kostet zurzeit sehr viel Geld, dass zeitlich gut verteilt werden muss. Deshalb sind die Strompreise aber auch aktuell sehr hoch, sagt Ministerpräsident Wüst. Aber langfristig können Verbraucher darauf hoffen, dass Strom, der durch Sonnen-, Wind- oder Wasserenergie gewonnen wird, sogar günstiger wird. Das ist zumindest die Ansicht vieler Experten.



