Stadtlohn: Plötzlich ein Corona-Fall an der Schule

Seit die Schulen bei uns im Westmünsterland wieder offen sind, gibt es auch immer wieder Meldungen von Corona-Fällen an den Schulen. So wie vor anderthalb Wochen im Geschwister-Scholl-Gymnasium in Stadtlohn. Ein Lehrer ist bei einem Routine-Test positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Zum Glück gab es keine Ansteckungen in der Schule, das Hygienekonzept hat voll gegriffen.

© Anne Schweizer/ RADIO WMW

Schulleiter Jochen Wilsmann über den Tag, als es plötzlich einen Coronafall an seiner Schule gab

Was passiert, wenn an meiner Schule oder der Schule meines Kindes plötzlich ein Corona-Fall auftaucht? Seit die Schulen wieder offen sind, gibt es diese Meldungen immer wieder. Am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Stadtlohn mussten vor anderthalb Wochen über 130 Schüler und Lehrer sicherheitshalber nach Hause und dann auch getestet werden, nachdem ein Lehrer positiv getestet worden ist. Am Ende ging alles gut aus. Das Hygienekonzept der Schule hat gegriffen, niemand wurde angesteckt.

Jetzt zieht der Schulleiter Jochen Wilsmann Bilanz. Er ist stolz, wie sich alle verhalten haben.

"Man hätte sich das auch schlimmer vorstellen können, es gab keine Panik oder so was. Sondern die Leute sind ja schon seit Monaten im Krisenmodus. Und man merkt eben einfach, dass eine gewisse Routine stattgefunden hat, auch mit solchen Dingen umzugehen. Ich glaube, dass haben unsere Schülerinnen und Schüler gelernt in der Zeit, dass man sich auch nicht so schnell aus der Ruhe bringen lässt durch Dinge, die auf einmal passieren."
Schulleiter Jochen Wilsmann vom Geschwister-Scholl-Gymnasium in Stadtlohn© Anne Schweizer/ RADIO WMW
Schulleiter Jochen Wilsmann vom Geschwister-Scholl-Gymnasium in Stadtlohn
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Schülersprecher Paul Heming über die Zeit in Quarantäne

Einer der Schüler, die getestet werden mussten, ist der 18jährige Schülersprecher Paul Heming. Er musste auch kurzzeitig in Quarantäne. große Sorgen hat er sich aber nicht gemacht.

"Man muss auch sagen, über die ganze Zeit waren wir relativ schnell immer informiert und es war auch transparent, was gerade gemacht wird und wie wir reagieren müssen."

Aber als er dann zuhause saß, hat er sich doch ein paar Gedanken gemacht.

"Man konnte ja nichts machen, das war das Problem. Ich hatte zum Beispiel auch Handballtraining, aber da konnte ich ja nicht hingehen. Ich musste mich sozusagen überall für abmelden, weil ich ja in Quarantäne war, bis zum Testergebnis. Aber da das ja relativ schnell kam, am nächsten Abend direkt, war das alles ganz okay. Ich hatte nicht so viel Zeit, mich verrückt zu machen. Klar hat man immer im Hinterkopf, vielleicht habe ich Corona, allerdings war ich da auch ganz entspannt, gerade auch, weil der Lehrer immer vorsichtig war und immer Maske getragen hat."
Im Geschwister-Scholl-Gymnasium in Stadtlohn: Der 18jährige Schülersprecher Paul Heming und die 17jährige Schülerin Leonie Robert erzählen, wie es war, als einer ihrer Lehrer positiv auf Corona getestet worden ist© Anne Schweizer/ RADIO WMW
Im Geschwister-Scholl-Gymnasium in Stadtlohn: Der 18jährige Schülersprecher Paul Heming und die 17jährige Schülerin Leonie Robert erzählen, wie es war, als einer ihrer Lehrer positiv auf Corona getestet worden ist
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Schülerin Leonie Robert über ihre Sorgen und das gute Gefühl, dass die Schutzmaßnahmen wirken

Die 17jährige Leonie Robert musste nicht auf Corona getestet werden. Aber auch sie hat sehr aufmerksam verfolgt, was da an ihrer Schule passiert.

"Dann kam die Durchsage, dass diese Tests sein sollten. Und dann hat man sich schon gefragt, was das jetzt wohl wird. Ob diese Schutzmaßnahmen, die wir haben, ob das was bringt […] oder aber, dass da so ne Lücke war, dass doch jemand Corona hat und das jetzt bei uns in der Stufe so rum geht. Da hatte ich jetzt schon Angst vor, dass wir vielleicht dann alle in Quarantäne kommen. Ich wollte halt einfach nicht in Quarantäne, dadurch dass uns auch so viel Unterricht gefehlt hat. […] Als dann das Ergebnis kam, wo es dann hieß, alle sind negativ, da ist einem schon ein Stein vom Herzen gefallen."

Nachdem alle über 130 betroffenen Schüler negativ getestet worden sind, ist für Leonie klar: Abstand und Mund-Nasen-Schutz haben hier definitiv geholfen.

"Diese Schutzmaßnahmen, dieses Masketragen, auch wenn das manchmal natürlich ein bisschen nervig ist, aber es scheint ja wirklich zu wirken. Es hat ja wirklich Sinn, dass wir das machen und darum sehe ich das wohl auch ein, das weiter zu machen. Und wenn das nochmal auftauchen sollte, dass zum Beispiel ein Lehrer von unserer Schule Corona hat, dann können wir uns sicherer sein, dass wir wahrscheinlich auch nicht uns angesteckt haben, weil wir unsere Maske getragen haben."

Der RADIO WMW Directors Cut am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Stadtlohn

© Anne Schweizer/ RADIO WMW

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