Krankenhäuser Stadtlohn und Vreden schließen
Veröffentlicht: Donnerstag, 07.10.2021 13:19
Das Klinikum Westmünsterland verändert seine Struktur. In Zukunft sollen Vreden und Stadtlohn keine stationären Krankenhäuser mehr sein, sie bekommen einen anderen Fokus. Alle Patienten müssen dann auch im Notfall in Zukunft entweder nach Ahaus, Borken oder Bocholt.

Umbau bis Mitte 2025
Die Krankenhäuser in Stadtlohn und Vreden schließen. Bis Mitte 2025 baut das Klinikum Westmünsterland die Versorgung hier bei uns schrittweise komplett um. Auf Dauer haben wir dann allgemeine Krankenhäuser mit direkter Versorgung nur noch in Ahaus, Bocholt und Borken. Denn das ist Voraussetzung für ein millionenschweres Förderpaket von Bund und Land. Das Klinikum hat 62 Millionen Euro von Bund und Land bekommen. Geld, das jetzt in die Struktur der Krankenhäuser fließen kann, um für uns alle die Versorgung in Zukunft zu sichern, sagt das Klinikum. Ahaus bekommt ein großes Gesamtkrankenhaus, das dann ab 2025 auch Patienten aus Stadtlohn und Vreden mit versorgen kann. Und die Krankenhauslandschaft hier bei uns wird insgesamt spezialisierter. Beide Häuser bleiben erhalten, denn auch wenn dort keine Krankenhäuser mehr sein sollen, bleiben diese Standorte ein wichtiger Teil des Klinikums - nur mit einem anderen Fokus. In Vreden entsteht eine stationäre Rehaklinik, Stadtlohn wird ein hochmodernes Zentrum für Telemedizin und Pflege von z.B Wachkomapatienten oder zu beatmenden Patienten. Die Umstrukturierung soll im nächsten Jahr beginnen und 2025 abgeschlossen sein. Betriebsbedingte Kündigungen soll es nicht geben.
Das ändert sich konkret:
Das Klinikum Westmünsterland schreibt in seiner Pressemitteilung:
Drei Leistungsbereiche aus dem Krankenhaus Maria-Hilf Stadtlohn (Interventionelle Kardiologie, Diabetologie und die Allgemein - und Unfallchirurgie) sowie zwei Kliniken aus dem St. Marien-Hospital Vreden (Geriatrie und Rheumatologie) werden nach Ahaus verlagert. Die Wirbelsäulenchirurgie/Neurochirurgie wechselt aus Stadtlohn an das St. Marien-Hospital Borken, die Pneumologie aus Stadtlohn an das St. Agnes-Hospital Bocholt.
Stadtlohn
Die Planungen für den Standort Stadtlohn sehen einerseits die Fortführung und den Ausbau der ambulanten medizinischen Versorgung in einem medizinischen Versorgungszentrum vor. Zweitens wird ein Teil des Krankenhausgebäudes in ein modernes Pflegezentrum umgewandelt, dass sich besonderen pflegerischen Schwerpunkten widmet. In Stadtlohn entsteht ein zusätzliches, neues spezialisiertes Pflegezentrum mit 80 Plätzen, das unter einem Dach die unterschiedlichsten Pflegebedarfe abdeckt und so den Menschen eine Perspektive für besondere Lebenssituationen bietet. Konzeptionell sind Kurzzeitpflege, Wachkomapflege und Beatmung, Junge Pflege und eine Hausgemeinschaft für Demenzerkrankte vorgesehen. Ein einzigartiges Element der Stadtlohner Standortentwicklung stellt die Etablierung eines Telemedizinischen Kompetenz- und Versorgungszentrums im Sinne eines regionalen Modellprojektes dar.
Vreden
Der Standort Vreden baut sein Aufgabenprofil im Bereich der Rehabilitation weiter aus. In Ergänzung der vielfältigen schon bestehenden ambulanten Angebote des Gesundheitszentrums Westmünsterland soll eine stationäre Rehabilitationseinrichtung für orthopädische und rheumatologische Patienten mit etwa 120 Betten eingerichtet werden. Diese wird das bereits bestehende Angebot der ambulanten Rehabilitation ideal ergänzen für jene Bürgerinnen und Bürger, die ohne stationäre Reha-Phase den vollständigen Genesungsprozess nicht durchlaufen können. Die Rheumatologie wird mit ihrer neu errichteten ambulanten Spezialversorgung in Vreden verbleiben und am Standort Ahaus stationäre Betten erhalten.