Erneuter Skandal bei Westfleisch
Veröffentlicht: Dienstag, 03.06.2025 09:38
Die Staatsanwaltschaft Münster ermittelt weiter gegen 3 Westfleisch-Zulieferer. Den Landwirten aus Emsdetten, Ibbenbüren und Stadtlohn werden Verstöße gegen das Tierschutzgesetz vorgeworfen. Auch die Kreisveterinärämter in Steinfurt und Borken haben Strafanzeige erstattet, nachdem sie erhebliche Missstände bei Kontrollen festgestellt haben. Auch die Initiative Tierwohl hat gehandelt und die Betriebe in Emsdetten und Stadtlohn für die Belieferung gesperrt.

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen 3 Zulieferer in den Kreisen Borken und Steinfurt
Ende April hat die Tierrechtsorganisation ANINOVA verstörende Videoaufnahmen aus drei Westfleisch-Zulieferbetrieben veröffentlicht. Die Bilder sind in den Kreisen Borken und Steinfurt entstanden und zeigen kranke und verletzte Tiere, die augenscheinlich nicht tierärztlich behandelt wurden. Besonders eklatant waren die Zustände in einem Betrieb der Haltungsstufe 3 – „Außenklima“. Das Fleisch dieser Tiere wurde exklusiv bei EDEKA verkauft. Die Supermarktkette hat die Abnahme der Tiere vorerst eingestellt. Aufgrund von Strafanzeigen durch ANINOVA ermittelt die Staatsanwaltschaft Münster gegen alle drei Betriebe wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz. In allen drei Fällen haben die zuständigen Veterinärämter selbst erhebliche Missstände bei Kontrollen festgestellt und ebenfalls Strafanzeige erstattet. Bereits 2022 hatte ANINOVA (damals unter dem alten Vereinsnamen „Deutsches Tierschutzbüro“) Missstände in 7 Westfleisch-Zulieferbetrieben festgestellt. „Westfleisch gerät immer weiter unter Druck und beendet die Tierquälerei nicht“, sagt Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender von ANINOVA. Der Schlachtgigant nimmt weiterhin Schweine aus den Betrieben ab und beendet die Zusammenarbeit nicht.