Brauchen wir eine Defibrillatoren-Pflicht?

Sollten Defibrillatoren, genau wie Feuerlöscher, nicht überall in Gebäuden zur Pflicht werden? Das ist unser Thema heute Morgen (12.02.) bei RADIO WMW.

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Defibrillatoren können Leben retten

Wir Deutschen sind ja eigentlich echt übervorsichtig: unser Auto Piept, wenn wir nicht angeschnallt sind, auf dem Fahrrad tragen wir einen Helm - nur ausgerechnet beim lebensgefährlichsten Umstand sind wir fahrlässig: plötzliche Herzattacken - jede Stunde sterben 10 Menschen, weil das Herz versagt. Und das Bittere daran: Viele könnten heute noch leben, wenn es mehr Defibrillatoren gäbe. Am Frankfurter Flughafen wurden zum Beispiel innerhalb von 10 Jahren 15 Leben durch einen dort aufgestellten Defibrillatoren gerettet.

Jede Stunde sterben 10 Menschen am plötzlichen Herztod. Gründe dafür können der Lebensstil, die Umwelt, Stress und zu wenig Bewegung sein.

Anschaffung eines Defibrillators

  • Die Kosten für einen Defibrillator liegen im Schnitt zwischen 1000 und 3000 Euro.
  • Die erwartete Lebensdauer eines Defibrillators beträgt ca. 8-10 Jahre.
  • Wartung und Kontrollen liegen in der Verantwortung der Unternehmen, die sich welche anschaffen.
  • Anfallende Kosten müssen auch von den Unternehmen übernommen werden.
  • Nach der Benutzung müssen nur die Elektroden gewechselt werden.

Wann wird er eingesetzt?

  • Defibrillatoren werden bei Kammerflimmern eingesetzt.
  • Der Defi gibt nur Stromschläge ab, wenn es wirklich nötig ist (analysiert anhand der Elektroden den "Zustand" des Menschen/ des Herzen).
  • Er gibt genaue Anweisungen was gemacht werden muss (sowohl über Symbole als auch über eine Sprachfunktion).

Experten sagen:

"Defibrillatoren sind idiotensicher."

Holland macht's vor

  • In Holland sind die Defibrillatoren in Firmen und größeren Gebäuden schon Pflicht.
  • In Schulen ist das Fach "Erste Hilfe" Pflicht.

Experten befürworten das Vorgehen Hollands und hoffen, dass deutsche Unternehmen freiwillig nachziehen und aufrüsten.

Beispiel bei uns im Westmünsterland: Bocholt

In Bocholt gibt es schon relativ viele Defibrillatoren, im ganzen Stadtgebiet gut 30 Stück. Im Schulvergleich - auch da gehören diese Defis hin - ist das Gymnasium Mariengarden in Burlo weit vorne. Die haben Defibrillatoren schon vor Jahren eingeführt, hat unsere Praktikantin Anneke uns erzählt.

Hier findet Ihr eine Standort-Map für Defibrillatoren in Bocholt.

Infoveranstaltungen und Defibrillatorenschulungen

Das DRK führt am Freitag (14.02.) um 19.00 Uhr in folgenden Ortsvereinen öffentliche Infoveranstaltungen und Defibrilatorschulungen an:

  • Stadtlohn
  • Heiden
  • Reken
  • Borken
  • Ahaus
  • Südlohn
  • Legden
  • Gescher
  • Vreden
  • Nienborg-Heek
  • Bocholt
  • Rhede
  • Gronau
  • Isselburg
  • Raesfeld

Interessierte müssen sich unbedingt vorher beim DRK-Kreisverband Borken e.V. telefonisch unter 02861 8029-133 oder per Mail an ausbildungszentrum@drkborken.de anmelden.

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