Vor 10 Jahren: Tragödie bei der Loveparade

Heute vor 10 Jahren hat sich die Loveparade in Duisburg in eine schreckliche Todesfalle verwandelt. 21 Menschen kamen ums Leben, 650 wurden verletzt.

Am Donnerstagabend wurde bei der «Nacht der 1000 Lichter» an die Opfer erinnert. Am Freitagnachmittag gibt es die offizielle Gedenkfeier in Duisburg.

DRK war mit vielen Helfern auch aus dem Westmünsterland in Duisburg

„Es war erschütternd zu erleben, wie ein fröhliches Fest innerhalb weniger Minuten zu einer Tragödie wurde. Die Einsatzkräfte haben dabei physisch und psychisch eine fast übermenschliche Leistung erbringen müssen. Für uns wurde die Loveparade in den folgenden Tagen und Wochen zum ersten großen Einsatz unserer psychosozialen Nachsorge für Einsatzkräfte. Das Duisburger Inferno hat deutlich gezeigt, wie nötig psychologische Erste Hilfe auch für Einsatzkräfte sein kann.“ Christoph Brodesser, Landeskatastrophenschutzbeauftragter und Abteilungsleiter Nationale Hilfsgesellschaft des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe, erinnert sich an das Loveparade-Unglück am 24. Juli 2010 in Duisburg. Brodesser hat an dem Tag bis tief in die Nacht die Einsätze der haupt- und ehrenamtlichen DRK-Helferinnen und Helfer aus Westfalen-Lippe koordiniert und die ersten Maßnahmen der Einsatzkräftenachsorge in die Wege geleitet.


Knapp 3 000 Helferinnen und Helfer aus Hilfsorganisationen und Feuerwehren standen damals bei Veranstaltungsbeginn zur Verfügung. Am Ende des Tages waren mehr als 5 000 Hilfskräfte im Einsatz, allein aus dem DRK-Landesverband Westfalen-Lippe waren fast 1 200 Einsatzkräfte in Duisburg und in verschiedenen Bereitstellungsräumen eingesetzt, um die erforderliche Rückfallebene für den Sanitätswachdienst zu schaffen. So hat das Rote Kreuz in Westfalen-Lippe u. a. den Personenauskunftseinsatz an der zentralen Personenauskunftsstelle (PASS) in Münster unterstützt: 47 Einsatzkräfte aus dem DRK-Suchdienst aus acht DRK-Kreisverbänden und dem DRK-Landesverband in Münster bearbeiteten in zwei Schichten rund 2 500 Anrufe.

Viele Helfer brauchten danach selber Hilfe

„Alle Beteiligten hatten sehr belastende Bilder und Eindrücke zu verarbeiten“, sagt Christoph Brodesser. Die Einsatzkräftenachsorgeunterstützung des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe hat schon am Abend des Unglücks und dann in den folgenden Tagen und Wochen den in Duisburg eingesetzten Kräften des DRK und anderer Hilfsorganisationen psychosoziale Hilfe geleistet. „Der DRK-Landesverband Westfalen-Lippe gilt im gesamten Deutschen Roten Kreuz als Vorreiter in Sachen Einsatzkräftenachsorge“, so Brodesser.

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