Missbrauchsstudie Bistum Münster

Professor Thomas Großbölting hat in Bocholt gestern die Ergebnisse seiner Missbrauchsstudie vorgestellt. Der Historiker, der bis 2020 einen Lehrstuhl an der Uni Münster hatte, hat eine unabhängige Forschungsgruppe geleitet, die sich mit dem Thema sexueller Kindesmissbrauch im Bistum Münster befasst hat.

© Bischöfliche Pressestelle / Gudrun Niewöhner

Die Strukturen in der katholischen Kirche begünstigen nicht nur sexuellen Missbrauch sondern auch dessen Vertuschung. Schwere Vorwürfe erhebt Großbölting besonders gegen den inzwischen verstorbenen Bischof von Münster Reinhard Lettmann. Er habe die Verbrechen bewusst vertuscht und die Täter ohne weitere Konsequenzen in andere Pfarreien versetzt. Großbölting sagt aber auch, dass in vielen der Gemeinden die Vorfälle ein offenes Geheimnis waren. Und auch dort wurde nicht entsprechend gehandelt.

"Die eigentliche Aufarbeitung beginnt jetzt"

Professor Thomas Bölting lobt ausdrücklich die Pfarreien in Rhede und Bocholt und bezeichnete sie als "gallische Dörfer". Dort werde der Missbrauch in der katholischen Kirche "unbeugsam" aufgearbeitet.

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