Korruptionsvorwürfe in Bocholt

Gab es in Bocholt einen Korruptionsfall in Millionenhöhe, oder nicht? Diese Frage scheint kurz vor der Beantwortung zu stehen.

Ermittlungen laufen seit 4 Jahren

Denn laut WDR hat die Staatsanwaltschaft Bielefeld Post an 22 Beschuldigte, bzw. deren Anwälte verschickt. Die Staatsanwaltschaft Bielefeld kümmert sich um die besonders großen Fälle von Wirtschaftskriminalität und bittet die Betroffenen um Stellungnahme. 4 Jahre laufen die Ermittlungen, sie richten sich gegen einen ehemaligen, leitenden Mitarbeiter der Stadt, den Ex-Geschäftsführer der stadteigenen Tochterfirma EWIBO und den Chef der Dienstleistungsfirma Stölting Service Group. Sie alle sollen an der Stadt vorbei Geschäfte miteinander gemacht haben. Konkret geht es dabei um die Betreuung und Bewachung von Flüchtlingsunterkünften vor einigen Jahren. 7 Millionen Euro sollen unter anderem aus der Stadtkasse auf das Konto der EWIBO geflossen sein, ohne Kontrolle durch den Stadtrat. Der beschuldigte Mitarbeiter der Stadt soll die EWIBO zusätzlich mit der Überwachung der Unterkünfte beauftragt haben, und dieser Auftrag wurde dann an die Stölting Service Group weitergegeben. Das Problem: Stölting war zu der Zeit Sponsor des 1. FC Bocholt, wo der betreffende Stadt-Mitarbeiter bis heute Funktionär ist. Die Staatsanwaltschaft Bielefeld vermutet jetzt, dass Stölting den Auftrag nur im Gegenzug für das Sponsoring bekommen hat und die Sponsoring-Kosten durch überhöhte Rechnungen dann später wieder ausgeglichen wurden. Die Beschuldigten bestreiten die Untreue bzw äußern sich nicht.