Holzknappheit und die Folgen für das Westmünsterland

Die Preise für Schnittholz, Latten, Balken - also alles, was wir für den Hausbau benötigen - haben sich seit Wochen verdoppelt oder verdreifacht. Der Grund: Wir exportieren unser heimisches Holz gerade massenhaft in die USA und nach China. Dort boomt der Holzbau. Gleichzeitig sind sehr viele deutsche Fichten vom Borkenkäfer zerfressen – für den Handel also unbrauchbar.

© Kreispolizei Borken

Steigende Kosten und lange Lieferzeiten für private Bauherren und Holz-Handwerks-Betriebe

Zimmereien, Holzbauer und Privatkunden hier bei uns im Westmünsterland merken es gerade: Holz wird immer teurer, weil der Markt leer gefegt ist. Es gibt große Lieferschwierigkeiten. Es ist also Geduld gefragt bei Handwerkern und Bauherren. Grund dafür ist der hohe Holzbedarf in den USA und China, die selbst eine Holzknappheit haben. Konstruktionsholz kostet gerade doppelt so viel wie im Vorjahr, Dachlatten sind sogar dreimal so teuer. Das führt dazu, dass viele Firmen bei uns ein ernstes Problem haben, weil sie mit vorab vereinbarten Kosten arbeiten müssen. UND: Auf den Baustellen geht langsam der Rohstoff aus, weil der Markt leer ist. Angeheizt wird die Stimmung noch durch Hamsterkäufe großer Abnehmer, die die Situation früh erkannt haben und große Mengen einlagern. Firmen berichten, dass sie inzwischen Folgeprojekte verschieben müssen, weil ihre noch vorrätigen Hölzer nur noch für das laufende Projekt reichen. Nachbestellungen dauern inzwischen bis zum Winter. 

Ein Dachdecker aus Bonn hat inzwischen eine Online-Petition gestartet gegen die Holzexporte, unterstützt wird er dabei vom Dachdecker-Verband Westfalen. Hier könnt ihr unterschreiben. Alle Berufsverbände aus dem Bereich Bau- und Ausbaugewerke, Holz und Metall, haben sich inzwischen schon an die Politik gewendet. Sie soll das jetzt regeln.

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