Geldtaschen-Prozess Bocholt: Urteil
Veröffentlicht: Donnerstag, 25.09.2025 06:54
Nach fünf Jahren endet der Geldtaschen-Prozess in Bocholt: Ein 59-Jähriger muss für drei Jahre ins Gefängnis. Kritik gab es an der langen Verfahrensdauer.

Urteil im Geldtaschen-Prozess: Kritik an langer Verfahrensdauer
Nach fünf Jahren ist der sogenannte Geldtaschen-Prozess in Bocholt abgeschlossen. Das Amtsgericht Bocholt bestätigte am 24. September 2025 das Urteil aus erster Instanz: Ein 59-jähriger Bocholter wurde zu drei Jahren Haft verurteilt. Die Strafe betrifft den Diebstahl einer Sporttasche mit 660.000 Euro, die 2020 vom Dachboden einer Garage entwendet wurde. Der Angeklagte hat nun eine Woche Zeit, um Revision einzulegen.
Der Fall im Überblick
- Tatzeitpunkt: 2020
- Beute: Sporttasche mit 660.000 Euro
- Urteil: Drei Jahre Haft für den 59-Jährigen, Bewährungsstrafe für seine Nichte
- Tatort: Dachboden einer Garage in Bocholt
Der Angeklagte hatte den Diebstahl gemeinsam mit seiner Nichte geplant. Während die Nichte die Tasche holte, behauptete der Mann, wegen Handwerkern vor Ort ausgestiegen zu sein. Die Verteidigung plädierte auf Hehlerei und forderte eine Bewährungsstrafe, was das Gericht jedoch ablehnte.
Kritik an Verfahrensdauer
Die lange Dauer des Verfahrens sorgte für Unmut. Vor und nach der Urteilsverkündung fanden auf dem Benölkenplatz in Bocholt eine Demonstration und eine Mahnwache statt. Der Influencer „Fashion Willy“ kritisierte die Verzögerung:
„Wie kann ein Verfahren länger dauern als die verhängte Strafe? Das ist ein Skandal.“
Die Mahnwache wurde von rund 30 Personen besucht, darunter Freunde und Angehörige des geschädigten Unternehmers. Ein KI-generierter Schlagertitel, der das Urteil thematisierte, sorgte für Aufsehen.