Betrugsprozess gegen zwei Männer aus Bocholt beginnt

Vorgehen der Betrüger

Heute, am 7. Dezember 2025, beginnt vor dem Landgericht Münster der Betrugsprozess gegen zwei Männer aus Bocholt. Die 28- und 58-jährigen Angeklagten müssen sich unter anderem wegen gewerbsmäßigem Bandenbetrug verantworten. Laut Staatsanwaltschaft sollen sie zusammen mit zwei weiteren Männern, nach denen noch gefahndet wird, deutschlandweit vor allem ältere Menschen um ihr Geld gebracht haben. Die Bande soll mit ihren Opfern Verträge über Photovoltaikanlagen und Heizungsanlagen wie Wärmepumpen abgeschlossen haben. Dabei wurden Scheinfirmen gegründet und Internetauftritte eingerichtet, um möglichst hohe Anzahlungen zu erhalten. Die versprochenen Leistungen wurden entweder gar nicht oder nur in minderwertiger Qualität erbracht. Ein besonders drastisches Beispiel: Eine 88-jährige Frau aus dem Kreis Höxter zahlte mehr als 150.000 Euro, erhielt jedoch nur Waren im Wert von 6.000 Euro. Die Angeklagten fielen den Ermittlern durch ihren luxuriösen Lebensstil auf. Der 28-Jährige, der als Kopf der Bande gilt, betrieb unter anderem einen Nobel-Club in Bocholt und prahlte mit teuren Autos und seinem Lebensstil, auch auf Social Media.

Prozess und weitere Ermittlungen

Für den Prozess sind zunächst neun Verhandlungstage bis Anfang März 2026 angesetzt. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Angeklagten insgesamt rund 900.000 Euro ergaunert haben, wobei der jüngere Angeklagte den Großteil des Geldes erhalten haben soll.