Zeichen gegen häusliche Gewalt im Kreis Borken: Rote Bänke

Sie fallen auf und sollen ein Zeichen setzen: Rote Bänke setzen ein Zeichen gegen häusliche Gewalt. Zum Beispiel in Ahaus und Velen stehen die roten Bänke direkt vor den Rathäusern.

© Stadt Ahaus

Hilfe bei häuslicher Gewalt

Mit der „Rote-Bank-Aktion“ will Sybille Großmann, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Ahaus, ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und häusliche Gewalt setzen. Die Aktion ist Bestandteil der Aktivitäten anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Runden Tisches gegen häusliche Gewalt im Kreis Borken – „GewAlternativen“. Gleichzeitig sollen die roten Bänke auch ein Symbol der Hoffnung sein, dass es Wege aus gewalttätigen Situationen gibt. Deshalb sind an den Bänken Schilder angebracht, auf denen wichtige Rufnummern von bundes- und landesweiten Hilfetelefonen und Beratungsstellen im Kreis Borken angegeben sind. Ein QR-Code führt zudem auf die Internet-Seite des Runden Tisches „GewAlternativen“, die weitere Informationen zum Runden Tisch und zu Hilfsangeboten bereithält.

Anlaufstellen für betroffene Frauen sind zum Beispiel:

Häusliche Gewalt auch bei Männern

Nachdem unsere Nchricht zu den roten Bänken im Radio lief, hat sich unsere Hörerin Heide aus Heiden gemeldet. Sie hat darauf hingewiesen, dass häusliche Gewalt generell leider ein Tabuthema ist, aber gerade bei Männern noch weniger darüber gesprochen wird, obwohl es auch hier ein großeS Problem gibt. Und Heide hat Recht: 2019 wurden in einer Auswertung vom BKA gut 140.000 Fälle von Gewalt in Partnerschaften gezählt. Davon waren rund 20% der Opfer Männer. Die Dunkelziffer wird beim Thema häusliche Gewalt um circa 80% höher geschätzt - bei Männern aber nochmal höher. Der Grund: Das Thema ist halt einfach noch extrem stigmatisiert. Das Bild "starker Mann, schwache Frau" ist in vielen Köpfen noch sehr präsent. Da fallen dann oftmals Begriffe wie "unmännlich" und so weiter. Opfer zu sein wäre nach wie vor ist ein Tabuthema, wer mittags von seiner Frau geschlagen wird, würde es abends nicht seinen Kumpels erzählen, so der Weiße Ring, eine deutsche Opferschutzorganisation.

Anlaufstellen für betroffene Männer sind zum Beispiel:

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