Sexueller Missbrauch in der Kirche - offener Gesprächsabend in Epe

Seit Anfang des Monats ist bekannt: Auch in Epe hat es wohl in der katholischen Kirche sexuellen Missbrauch an Kindern gegeben. Es gibt Vorwürfe gegen eine Kaplan und einen Pfarrer.


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Sie sollen in den 1960er Jahren Kinder in der Gemeinde St. Agatha in Epe missbraucht haben. Beide Beschuldigte können nicht mehr befragt werden, sie sind schon tot. Das Bistum Münster sagt dazu, es nimmt die Vorwürfe sehr ernst.

Bischof Felix Genn hat sich am Sonntag (16.10.22) in Epe beim 130. Kirchweihfest der Pfarrei St. Agatha dafür entschuldigt, dass erst jetzt über die Vorwürfe informiert wurde. "Das sei keine Taktik, dass die Fälle scheibchenweise an die Öffentlichkeit kommen“, sagte er. Heute Abend (18.10.22) um 19.30 Uhr findet wegen der Vorwürfe in Epe ein offener Gesprächsabend statt - in der St. Agatha Kirche. Dann wird auch der Missbrauchsbeauftragte des Bistums, Peter Frings, dabei sein und Fragen beantworten. Das Bistum Münster macht immer wieder darauf aufmerksam, Fälle sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche aufklären zu wollen. Deshalb hatte es auch ein unabhängiges Gutachten erstellen lassen, an dem 2 Jahre gearbeitet wurde. Dabei haben die Gutachter fast 200 Gespräche mit Betroffenen geführt. Neben Epe gab es früher auch Fälle in Pfarreien in Bocholt und Rhede.

Von sexuellem Missbrauch betroffene Menschen, die mit ihrem Anliegen, ihren Sorgen und Nöten Hilfe vom Bistum Münster möchten, können sich an eine der Ansprechpersonen wenden: Hildegard Frieling-Heipel (Tel: 0173-1643969), Margret Nemann (Tel: 0152-57638541) sowie Bardo Schaffner (Tel: 0151-43816695). Die Ansprechpersonen sind unabhängig vom Bistum tätig und zur absoluten Verschwiegenheit verpflichtet. Sie geben Informationen nur mit dem Einverständnis der Betroffenen weiter.

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