Schweinebauern in der Coronakrise

Für viele Bauern ist die Schließung von Westfleisch in Coesfeld ein großes Problem. Wir haben mit Klaus Kleinheßeling vom Vorstand der Landwirtschaftlichen Stadtverbands Bocholt über diese Ausßnahmesituation gesprochen.

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Schließung von Westfleisch macht Schweinebauern aus dem Wstmünsterland Probleme

Wir hören aktuell eine Menge über die vielen Coronakranken in den Schlachthöfen. Für unsere Schweinebauern hier in der Region ist die vorübergehende Schließung von Westfleisch in Coesfeld aber der nächste Schlag ins Gesicht. Denn die Preise für Fleisch sinken gerade sowieso wieder und ein weiteres trockenes Jahr mit teurem Futter könnte für viele Landwirte das Aus bedeuten, sagt Klaus Kleinheßeling vom Vorstand des landwirtschaftlichen Stadtverbands Bocholt. Auf seinem Hof mästet er aktuell rund 2.500 Schweine. Noch vor ein paar Monaten bekam er dafür 2 Euro pro Kilogramm.

"Mittlerweile ist aber der Preis derweil eingebrochen - um 40 Cent. Wir liegen derzeit bei einem Basispreis von 1.60€, haben derzeit die teuren Ferkel im Stall. Von 100 Euro, 65-70 Euro Futterkosten, da kann sich jeder ausrechnen wie das läuft."

Von der Schließung bei Westfleisch merkt der Bocholter Schweinebauer dagegen nicht allzu viel. Das Unternehmen sei bemüht, die Tiere auf andere Standorte zu verteilen, sagt er. Deshalb würden seine Tiere aktuell einfach einen Tag später geschlachtet. Allerdings sei er auch einer der 80 Prozent Vertragsbauern.

Auf Dauer und wenn sich die Lage verschlimmert, könnte es aber sein, dass Tiere gemästet und dann nicht verwertet werden könnten, sagt Kleinheßeling. Aus anderen Ländern habe er von solchen Situationen bereits gehört. Noch ist es auf seinem Hof in Bocholt aber nicht so. Trotzdem interessiert ihn natürlich sehr, was sich bei den weiteren Tests ergibt. Bei Brüninghoff in Bocholt gab es keinen einzigen positiven Fall. Tests aus Betrieben in Alstätte und Legden (260 Leute insgesamt) stehen noch aus.

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