Mehr Respekt für Praxisteams im Kreis Borken

Die Menschen sind genervt und werden unfreundlicher

Viele Arzthelferinnen und Arzthelfer hier bei uns brauchen aktuell ein dickes Fell. Denn der Ton in den Praxen wird rauer. Die Menschen sind immer mehr genervt, hat uns Julia Just erzählt. Sie arbeitet in der Praxis Dr. Heidemann in Borken:

Da ist es so, dass sie meistens auch nicht hinter der Plexiglasscheibe stehen bleiben, sondern sich daneben stellen und da die Maske unter den Nasen haben und einfach kein Verständnis dafür haben, dass wir auch einfach gerade sehr viel zu tun haben und nicht direkt ans Telefon gehen können, oder dass wir einfach auch nebenei noch andere Sachen haben und nicht nur vorne an der Anmeldung die Patienten annehmen. Wir haben so viele Coronatests gerade [...], man hat so viel nebenbei zu tun, dass man vorne halt jetzt einfach ein bisschen Geduld braucht."

Ähnliches hören wir auch von der Coronahotline des Kreises Borken. Reinhild Wantia als Verantwortliche sagt, das ist manchmal echt nicht schön.

"Die Menschen beschweren sich und sagen die Quarantäne-Entscheidungen seien individuell nicht nachvollziehbar oder dass die rechtlichen Regelungen zu Corona viel zu undurchsichtig sind und nicht verstanden werden. Oder auch zum Beispiel, dass Masken doch überhaupt keinen Sinn machen, dass der Abstrich zu Covid 19 viel zu schmerhaft sei oder auch, dass zum Beispiel die häusliche Isolation gar nicht mehr auszuhalten ist."

Alles Dinge, die verständlich und nachvollziehbar sind. Die die Leute an der Hotline aber auch nicht ändern können. Die Mitarbeiter im Kreishaus führen täglich mehr als 100 Telefonate und würden sich manchmal wünschen nicht so viel beschimpft zu werden. Die Dinge brauchen Zeit, sagt Wantia. Da könne man auch schon mal mehr als 15 Minute in der Warteschleife hängen.