Für 47 Nicht-EU-Länder ist die Reisewarnung aufgehoben

Zum 1. Oktober 2020 hin hat die Bundesregierung ihre pauschale Reisewarnung für Länder außerhalb der EU aufgehoben. Doch in die meisten Länder dürfen wir ohnehin nicht einreisen.

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Nach mehr als einem halben Jahr hat die Bundesregierung mit seinem Auswärtigen Amt die pauschale Reisewarnung aufgrund der Corona-Pandemie für über 150 Länder aufgehoben. Folglich werden, wie schon bei allen Staaten der Europäischen Union und des grenzkontrollfreien Schengen-Raums, alle Länder einzeln bewertet.

Warnungen nur noch ab bestimmten Grenzwert

Warnungen werden nur noch ausgesprochen, wenn ein Land den Grenzwert von 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen reißt. In manchen EU-Ländern, zum Beispiel Schweden oder Italien, gibt es seitens des Auswärtigen Amtes keine Warnungen mehr und für Deutsche auch keine Einreisebeschränkungen.

So einfach wird es Deutschen in Ländern außerhalb des europäischen Kontinents zwar nicht gemacht, doch für Fernreisen herrschen hier und da nun bessere Voraussetzungen als noch vor wenigen Monaten. Deshalb rät das Auswärtige Amt "aufgrund von Reisebeschränkungen oder Quarantäneerfordernissen von nicht notwendigen, touristischen Reisen ab". Die Seychellen, eines der Länder vor denen das Auswärtige Amt nicht mehr warnt, erlaubt grundsätzlich wieder die Einreise. Es gibt aber Auflagen: Touristen müssen unter anderem einen negativen Covid-19-PCR-Test vorlegen, der nicht älter als 72 Stunden ist.

Etwas umständlich, aber Urlaub auf den Seychellen ist in den Wintermonaten eher möglicher. Anders sieht es zum Beispiel im beliebten Winter-Urlaubsland Thailand aus: Zwar wurde die Reisewarnung aufgehoben, doch gibt es weiterhin keine Möglichkeit, als Tourist einzureisen. Der Reiseverkehr für Touristen ist bis auf weiteres eingestellt. Einzig Ausländer mit Besitz einer gültigen thailändischen Arbeits- oder Aufenthaltserlaubnis könnten beispielsweise ins Land. Ähnliches gilt für Kanada. Es gilt eine grundsätzliche Einreisesperre. Ausgenommen davon sind kanadische Staatsangehörige und Personen mit permanentem Aufenthaltsstatus.

Nur ein Drittstaat erlaubt problemlose Ein- und Ausreise

Strikte Einreisebeschränkungen herrschen in vielen der 47 Drittstaaten vor, für die es keine Reisewarnung mehr gibt. Welche vom Auswärtigen Amt abgestuft worden sind, seht ihr (in alphabetischer Reihenfolge) hier: Antigua und Barbuda, Australien, Barbados, Botsuana, Brunei Darussalam, China, Cookinseln, Dominica, Fidschi, Grenada, Hongkong, Japan, Jordanien, Kambodscha, Kanada, Kiribati, Kuba, Laos, Macau, Malaysia, Marshallinseln, Mauritius, Mikronesien, Myanmar, Nauru, Neuseeland, Palau, Ruanda, Salomonen, Samoa, Seychellen, Singapur, Sri Lanka, St. Kitts und Nevis, St. Lucia, St. Vincent und die Grenadinen, Südkorea, Taiwan, Thailand, Tonga, Tunesien, Tuvalu, Uganda, Uruguay, Vanuatu und Vietnam

Für das Land Georgien rät das Auswärtige Amt "lediglich wegen der globalen Pandemielage zu besonderer Vorsicht". Das bedeutet, dass in Georgien wieder ohne Beschränkungen ein- und ausgereist werden darf.

Das Auswärtige Amt weist darauf hin, dass es sich bei Reisewarnungen nicht um ein Reiseverbot handelt: "Reisende entscheiden in jedem Fall in eigener Verantwortung, ob sie eine Reise antreten."

Autor: Joachim Schultheis

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