Corona: Zerlegebetrieb in Schöppingen schließt

34 von 329 Proben sind positiv. Infizierte werden unter Quarantäne gestellt. Ermittlungen des Umfelds laufen. Am Samstag waren Mitarbeiter von drei fleischverarbeitenden Betrieben in Schöppingen auf das Corona-Virus getestet worden.

© Kreis Borken

329 Mitarbeiter wurden getestet - 34 sind positiv

In einer Großaktion hatte am Samstag (09.05.2020) das DRK im Auftrag des Kreises Borken in Schöppingen die Belegschaften von drei örtlichen fleischverarbeitenden Unternehmen auf das Coronavirus getestet. Insgesamt 329 Proben wurden dabei gezogen. Am späten Montagnachmittag (11.05.2020) lag nun dem Kreisgesundheitsamt das Ergebnis vor: 34 Personen sind infiziert. Davon arbeiten 33 bei einem Zerlegebetrieb. Bei dem Schöppinger Schlachthof Tummel sind hingegen alle Tests bis auf den einer Kontaktperson zu diesem Zerlegebetrieb negativ ausgefallen. Auch die Tests bei den vom Kreis Borken in Schöppingen eingesetzten, ebenfalls beprobten Amtsveterinären und Fleischbeschauern sowie bei den Mitarbeitern des dritten Betriebs sind allesamt negativ.

Kreis stellt alle Infizierten unter Quarantäne

Der Kreis veranlasste daraufhin sofort, dass die jeweiligen Wohnort-Behörden die Infizierten unter Quarantäne stellen. Dazu leitete er die Anschriften an die betroffenen kreisangehörigen Städte und Gemeinden – das sind Ahaus (8 Infizierte), Heek (8) und Schöppingen (12) – sowie die zuständigen Gesundheitsämter für Sögel/Niedersachen (1), Rosendahl (4) und Datteln (1) weiter. Gleichzeitig laufen damit die Wohnumfeld-Recherchen an, um Kontaktpersonen zu ermitteln und diese ebenfalls in Quarantäne zu bringen.

Zerlegebetrieb zieht Konsequenzen

Der Zerlegebetrieb in Schöppingen (mit den 33 positiv getesteten Mitarbeitern) schließt vorerst den Betrieb. Diese Entscheidung hat der Chef der Firma selbst getroffen. Laut Borkener Zeitung, um die noch gesunden Mitarbeiter zu schützen.

Bereits am Wochenende hatte der Zerlegebetrieb strenge Auflagen vom Kreis Borken bekommen: laut Kreis Borken zudem ab sofort nur noch mit negativ getesteten, nicht in Hausgemeinschaft mit Infizierten lebenden Personen weiterarbeiten. Diese müssen sich zudem für weitere Tests bereithalten und vorher schon bei Auftreten entsprechender Krankheitssymptome aus dem Betrieb genommen werden. Ersatzkräfte können nur nach vorheriger Testung auf das Coronavirus eingesetzt werden.

Der Kreis übermittelt die Testergebnisse auch dem Arbeitsschutz bei der Bezirksregierung.

Weitere Tests in anderen Firmen folgen

Morgen wird die Großtestung in Bocholt fortgesetzt. Dort wird das DRK bei rund 220 Mitarbeitern mehrerer Firmen Proben nehmen. Testungen weiterer Betriebe im Kreis Borken folgen dann unmittelbar.

Der Kreis Borken verfolgt mit diesem Vorgehen den Ansatz, zielgerichtet die Mitarbeiter in deren Betrieben zu testen. Das gehe deutlich schneller, als jeweils in eine Vielzahl von Einzelunterkünften zu fahren, betont Landrat Dr. Kai Zwicker. Die betroffenen Unternehmen seien selbst sehr daran interessiert, rasch Klarheit zu bekommen und würden daher in kooperativer Weise dieses Verfahren unterstützen. Dafür dankt der Landrat genauso wie für die Mitwirkung des DRK, das die Testungen mit vielen Einsatzkräften durchführt. Im Falle positiver Testergebnisse nimmt das Kreisgesundheitsamt sofort das jeweilige Wohnumfeld der Infizierten in den Blick und stellt auch über die zuständigen Ortsbehörden Kontaktpersonen in Quarantäne

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